Die Spannung, die in ihren Filmen liegt, hat Mia Hansen-Løve einmal wie folgt beschrieben: »Wie kann man wahrheitsgemäß, ehrlich und klar über die Grausamkeiten des Lebens sprechen und gleichzeitig eine Art von Rettung anbieten, eine Liebe zum Leben?« Ihr neuer Film AN EINEM SCHÖNEN MORGEN beschreibt genau diese doppelte Bewegung, während die junge Witwe Sandra sich um ihren Vater kümmern muss, dessen Gesundheit rapide abbaut, wendet sie sich zugleich wieder dem Leben zu: Sie verliebt sich neu.
Seit 2007 hat die Französin Hansen-Løve, ihr skandinavischer Name stammt von ihrem dänischen Großvater, acht Langfilme gedreht, die in bester Tradition der Nouvelle Vague stehen. Wie Truffaut, Godard, Rohmer hat die Tochter einer Philosophie-Lehrerin als Filmkritikerin bei den Cahiers du Cinéma begonnen, um sich dann als Filmemacherin ihrer ganz eigenen Art des persönlichen, autobiografisch grundierten Kinos zuzuwenden. Mit Filmen wie DER VATER MEINER KINDER, ALLES WAS KOMMT oder BERGMAN ISLAND hat die 41-Jährige so wie kaum jemand anderes die Krisen und Triumphe bürgerlichen Lebens im 21. Jahrhundert vermessen.
Der Hollywood Reporter Award zeichnet den besten fiktionalen Beitrag in den Wettbewerbsreihen Top Ten TV und Best of Cinema Fiction aus. Der Preis ging 2022 an Mia Hansen-Løve mit ihrem Film AN EINEM SCHÖNEN MORGEN.