MELANCHOLIA
So kunstvoll hat der Weltuntergang noch nie ausgesehen. Zu Beginn von MELANCHOLIA entwirft Lars von Trier in einem achtminütigen Vorspiel eine Serie alptraumhafter Tableaus von bizarrer Schönheit, in der die Bewegung fast eingefroren ist. Ein furioser Vorausblick auf die letzten Minuten des Films, in der der Planet Melancholia mit der Erde kollidieren wird. Doch vor der Apokalypse steht zunächst die amüsante Demontage einer Hochzeitsfeier: Die Braut (Kirsten Dunst) ist depressiv, ihre Mutter (Charlotte Rampling) wird ausfällig und der Hochzeitsplaner (Udo Kier) bekommt einen Nervenzusammenbruch - während über den Feiernden schon Melancholia drohend am Nachthimmel strahlt.
Lars von Triers Film verbinde »große Hollywoodeffekte mit intimem, frauenfokussiertem Melodrama«, schrieb Variety treffend. »Stellen Sie sich eine Mischung aus DAS FEST und ARMAGEDDON vor«. Für die mutige Darstellung der Braut erhielt Kirsten Dunst bei den Filmfestspielen von Cannes den Preis für die beste weibliche Darstellerin.