Krieg sei kein Spiel, erklärt die Erzählerin von HOW TO DISAPPEAR des Künstler:innen-Kollektivs Total Refusal gleich zu Beginn des gut 20-minütigen Films. Darin widmen sich die Filmemacher:innen den Möglichkeiten, sich mit einer radikal pazifistischen Haltung Kriegshandlungen zu entziehen. Die Praxis des Desertierens wird schließlich noch weit verbreitet mit Feigheit, Verrat oder anderen negativen Attributen versehen.
Total Refusal verstehen sich als Kritiker:innen von gängigen Narrativen in Videospielen und betrachten diese Games auch in Bezug auf ihre Rückkopplungseffekte für die Wirklichkeit. Die Erzählungen von Games spiegeln reaktionäre gesellschaftliche Muster und manifestieren und verbreiten sie weiter. Das macht sie diskussionswürdig und lässt in der nähreren Betrachtung Rückschlüsse auf die realen Verhältnisse zu. Eine spannende Reflexion über das Spiel BATTLEFIELD, indem Desertation nicht vorgesehen ist, führt uns vor Augen, dass auch in Wirklichkeit eher der Held:innenmut derjenigen gefeiert wird, die für eine Sache töten und sterben als der Held:innenmut derjenigen, die sich weigern, beim Töten und Sterben mitzumachen.