Der Traumhafte Weg
Angela Schanelec, die Meisterin des deutschen Minimalismus, bleibt sich und ihrem eigenwilligen Stil auch bei ihrem achten Langfilm treu. Es geht weniger um Verlangsamung, wie oft behauptet, sondern um radikale Verkürzung: Ganze Handlungsstränge werden nur in einigen Blicken und wenigen, knappen Worten erzählt. Brillant kadrierte Bilder und betörende filmische Schönheit schaffen so einen narrativen Fluss, der all jene belohnt, die noch offen sind für alternative filmische Erzählweisen. Die Handlung ist dabei nicht mehr als ein verlockendes Kaleidoskop aus Detailaufnahmen: Im Griechenland der 80er Jahre verliebt sich die deutsche Theres in den englischen Musiker Kenneth, der aber überstürzt abreisen muss und sie alleine zurücklässt. Dreißig Jahre später, im heutigen Berlin, führt die Geschichte der beiden sie noch einmal zusammen, eingerahmt in die Ehekrise der Schauspielerin Ariane. Es ist eine wahrlich traumhafte Reise durch Zeiten, Gefühle und Schicksale, wo die leisesten Momente manchmal die dramatischsten sind.
In Anwesenheit von Regisseurin Angela Schanelec mit anschließendem Q&A.